Das Bergbaumuseum EISENREICH in Achthal
Geschichte erleben im Museum und rundum im Rupertiwinkel
Ein Landstrich voller Geschichte und Geschichten – auch ganz unerwartete, eine Region voller Leben und Erleben, ein Gebiet zum Suchen und Finden.
Der über Jahrhunderte währende Bergbau mit dem Abbau von Eisen aus dem Teisenberg und die an Ort und Stelle erfolgte Verhüttung des Roheisens in Achthal zeugt in ausdruckstarker Art und Weise von einer die Menschen prägenden Zeit. Der Großraum am Fuße des langgezogenen Höhenrückens Teisenberg mit den teils ergiebigen Lagerstätten lässt bei einer Fahrt „über Land“ durch beschauliche Dörfer, Marktflecken und kleine Städte kaum diese „Industriegeschichte“ erahnen.
Viele Bilder aus der Region in Zusammenhang mit der „Industriegeschichte“ der Eisenverhüttung in Achthal am Ende dieses Beitrages. Hier weiterlesen mit der im Museum aufgearbeiteten „Geschichte“ in diesem Tal ….
Diese Geschichte soll und darf jedoch nicht in Vergessenheit geraten. An diese industriekulturelle Tradition erinnert das Bergbaumuseum EISENREICH in Achthal. Sepp Winkler († 2019) aus Allerberg (Nähe Achthal) verdanken es das ehemalige Bergwerk, die Eisenhütte und die Hammerschmieden, tief im Geschichtsbewusstsein der Bevölkerung verankert zu sein. Er hielt 1976 seinen ersten Vortrag über „salzburgischen Erzbergbau in Neukirchen“, weckte damit das Interesse der Bevölkerung. „Heimatstube“ nannte er die ersten Räume im ehemaligen Verwaltungsgebäude des bergbaulichen Unternehmens mit der dann stetig wachsenden Sammlung und Ausstellung.
Heute erlebt das Bergbaumuseum Achthal unter dem Namen „EISENREICH“ nach der Wiedereröffnung im Mai 2025 in der neu-modernen Dauerausstellung größte Anerkennung der Heimischen und erfährt bei den Gästen aus Nah und Fern die Resonanz, die es im „Wachsen und Werden“ über die Jahrzehnte sich erarbeitete.
„Industriegeschichte“ – die lebt – auf drei Stockwerke im Museum zu erkunden:
Eisenerz aus dem Berg zu holen – das EINE - treffsicher-anschaulich aufgearbeit im Untergeschoss des Museums mit einem Schaustollen: das Bergwerk beendete mit der Matthäuszeche 1925 endgültig den Betrieb – ein großer Einschnitt im Leben der Bevölkerung.
Das Eisen verhütten und verarbeiten das ANDERE: Mit 1919 dem Verkauf der Karolinenhütte – wie sie sich seit der Grundsteinlegung des neuen Schmelzwerkes nennen durfte – endete die große Kunst des Eisengusses dieser Hütte in Achthal.
Auf drei Stockwerken im Museum zu erkunden sowohl das EINE als auch das ANDERE - der Bergbau auf Erz und die Produktion des Eisens. Einmal in der alten Zeit des noch zum Erzstift Salzburg gehörenden Rupertiwinkel; und dann im Aufbruch und Wandel der Industrialisierung, die sehr wohl und recht früh auch den südöstlichen Zipfel des neugegründeten Königreich Bayern erfasste. Viel ertüfteln und fertigen auch für den Weg Bayerns in die modern-industrielle Welt.
Zur gleichen Zeit entwickelte sich wahrlich eine höchst produktive und kunstvolle Gusseisenfertigung in Achthal; Kunst – nach wie vor auf Schritt und Tritt zu finden in und um Achthal, dem Rupertiwinkel und darüber hinaus.
Sich vorzustellen, in welcher klein- und großteiligen Fertigkeit Kunstwerke, sakrale Kunst, Alltagsgegenstände, Arbeitsgeräte und Werkzeuge hier entstanden! Ohne die heutigen hochtechnisierten Arbeitsschritte, in unermesslich-kraftraubender, oft durch Dämpfe und Gase und mit häufigen Unfällen gefährlichen Arbeit in einem rauchigen unwirtlichen Tal! – Und doch so wichtig – sie gab der Bevölkerung „Lohn und Brot“ in gelebter Frömmigkeit, dörflichem Zusammenhalt und festen sozialen Strukturen! Industrie- und Heimatgeschichte eng miteinander verwoben; es entstand hier das erste Industriedorf Bayerns auf Eisen!

Am Straßenrand stehende Wegkreuze, kunstvolle Balkongitter oder gar Plätze schmückende Brunnen, Denkmäler und Skulpturen - sie erzählen …
… und jetzt zum Schluss meiner „Geschichte des Eisens“ am Teisenberg und in Achthal noch die so immens wichtige Energie für den Hochofen, die mit hochwertiger Holzkohle die Köhler der Umgebung herstellten. Alljährlich im August zeigen sie heute in Neukirchen dieses uralte Handwerk.
„EISENREICH Bergbaumuseum Achthal“ Industriegeschichte von 1537 bis 1925 sehen – spüren – erfahren – erleben … und suchen und finden …

Land und Leute, Geschichte und Geschichten …
Der äußerste Südosten Bayerns mit Chiemgau, Rupertiwinkel und Berchtesgadener Land schickt mich in seiner Vielfalt immer wieder auf die Suche …
Eure Rosi
ein kurzer filmischer Rundgang durch das Museum
Bilder: RoHa-Fotothek Fürmann
SW-Aufnahmen Repro Fürmann
Öffnungszeiten des Museums unter bergbaumuseum-achthal.byseum.de/de/eintritt-oeffnungszeiten/oeffnungszeiten
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