In den harten Fels gehauen
Der Thomas-Eder-Steig am Untersberg
Der mächtige Untersberg – ein Berg voller Geschichte und Geschichten; der Berg, den der Dalai Lama im Jahr 1992 als "Herz-Chakra Europas" beschrieb; der Berg, der mit seinen vielen Gipfeln Bayern und Österreich verbindet; der Berg, der als mächtiger Gebirgsstock mit seinen riesigen Ausmaßen von ca 70 km2 eine seinesgleichen suchende Anzahl an bekannten und aber auch bis heute nicht erforschten Höhlen aufweist.
Ihn zu begehen ermöglichen viele Aufstiegsrouten rund um den Berg auf deutscher und österreichischer Seite oder aber die Untersbergbahn – ausgehend von St. Leonhard bringt sie - nach einer Bauzeit ab 1958 dann 1961 in Betrieb genommen - in etwas mehr als neun Minuten die Besucher auf das in 1.776 Meter Höhe gelegene Geiereck.
Die Bahn erspart dem Wanderer den mühsamen Aufstieg. Von hier führt der Weg auf dem Hochplateau hinüber zur Mittagsscharte. Bis hierher eine angenehme Wanderung beginnt jetzt eine nicht zu unterschätzende Bergtour über den Thomas Eder Steig hinunter zur Toni Lenz Hütte. „Pionieren der Berge“ zu verdanken dieses einmalig-schöne, kräftezehrende Stück des Weges.
Um damals 1934 den „Weg im Fels“ zu errichten brachten sie einen in tragbare Einzelteile zerlegten Kompressor an Ort und Stelle, den genehmigten und genauestens geplanten Weg „im Fels“ bauen zu können. Insgesamt mehr als 3 500 m3 Dachsteinkalk sprengten sie dafür unter Verwendung von 850 kg Sprengstoff aus der Wand. Ursprünglich stand die bessere Erreichbarkeit für die Erkundung der Schellenberger Eishöhle der Höhlenforscher auf der Wunschliste; heute kann sich der Bergwanderer seinen Weg ohne die mehr als 450 Stufen des Steigs nicht mehr vorstellen.
Anstrengend und nicht ungefährlich, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordernd und immer wieder ganz besondere Ausblicke …
Der Rückweg erfolgt entweder über den ebenfalls nicht zu unterschätzenden Steig von der Toni-Lenz-Hütte hinüber zum Zeppezauerhaus und weiter zur Seilbahn; oder hinunter zum Wanderparkplatz nach Marktschellenberg. Von dort geht es mit dem Bus zum Parkplatz an der Talstation der Untersbergbahn.
Land und Leute, Geschichte und Geschichten …
Der äußerste Südosten Bayerns mit Chiemgau, Rupertiwinkel und Berchtesgadener Land schickt mich in seiner Vielfalt immer wieder auf die Suche …
Eure Rosi
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